Depotkonto eröffnen: Tipps & Tricks - So eröffnen Sie ein Traderkonto!
Wertpapierdepot: Wofür Sie es brauchen, wie Sie anlegen und auf was Sie achten sollten
Der Aktienhandel ist in Zeiten von Niedrig- und Null-Zinsen eine beliebte Alternative, um Rücklagen zu bilden und mittel- beziehungsweise langfristig Geld zu sparen. Wenn Sie mit Wertpapieren handeln wollen, benötigen Sie ein Depotkonto. Was das für ein Konto ist, was es kann und wie Sie das passende Angebot für sich finden, erfahren Sie hier.
WÖFÜR SIE EIN DEPOTKONTO BRAUCHEN

Bei einem Wertpapierdepot handelt es sich um ein Konto, über das der Handel mit Wertpapieren, zum Beispiel Aktien, Fonds, Derivate oder ETFs, abgewickelt wird. Wenn Sie als Privatanleger mit Wertpapieren handeln wollen, brauchen Sie ein Wertpapierdepot. Dieses können Sie bei einer Bank oder einem anderen Finanzdienstleister (zum Beispiel einem Online-Broker) eröffnen.
Das Depotkonto übernimmt zwei wesentliche Funktionen. Zum einen ist das sogenannte Verrechnungskonto Teil des Depots. Dieses Konto brauchen Sie, um das notwendige Geld für den Wertpapierhandel zu überweisen. Kurzum: Auf dem Verrechnungskonto wird Ihr zum Handel verfügbares Geld geparkt. Zudem werden dorthin Dividenden, Zinsen oder andere Auszahlungen überwiesen. Das Geld auf dem Verrechnungskonto können Sie wiederum auf Ihr Girokonto transferieren. Zum anderen beinhaltet das Wertpapierdepot Ihr investiertes Vermögen in Wertpapiere.
Übrigens: Um Geld auf das Verrechnungskonto zu überweisen, brauchen Sie ein Referenzkonto (zum Beispiel ein Girokonto). Filialbanken verlangen zumeist, dass das Referenzkonto ebenfalls bei ihnen geführt wird. Bei Direktbanken ist es in der Regel möglich, dass das Referenzkonto bei einer anderen Bank geführt wird. In diesem Fall eröffnen Sie Ihr Wertpapierdepot zum Beispiel bei der Consorsbank, während das angegebene Referenzkonto bei der Spardabank liegt.
DIE BANK ZUM DEPOT FINDEN
Mit einem Wertpapierdepot können Sie Aktien, Anleihen, ETFs oder Fonds verwalten. Eröffnen können Sie solch ein Depot bei einer Bank oder einem Online-Broker. Wenn Sie ein Depot bei einer Filialbank eröffnen, genießen Sie den Vorteil einer Beratung vor Ort. Das ist vor allem dann hilfreich, wenn Ihre Kenntnisse zum Thema Wertpapierhandel begrenzt sind. Aber: Folgen Sie nicht blind den Empfehlungen des Bankmitarbeiters, sondern holen Sie sich immer mindestens eine zweite Meinung. Generell lässt sich sagen: Eine Bankberatung eignet sich dann, wenn Sie eine hohe Summe über mehrere Jahre breit gestreut anlegen möchten.
Alternativ können Sie ein Depot auch bei einer Direktbank eröffnen. Bekannt Vertreter sind hier unter anderem ING Diba, Comdirect oder Consorsbank. Diese Banken haben kein eigenes Filialnetz, aber in der Regel einen eloquenten und 24/7 Kundenservice per Telefon oder E-Mail. Wenn Sie über Direktbanken handeln wollen, sollten Sie einen gewissen Kenntnisstand zum Thema Wertpapierhandel mitbringen. Der Vorteil von Direktbanken: Die Konditionen für den Wertpapierhandel fallen oft deutlich günstiger aus.
Als dritte Möglichkeit können Sie ein Depot bei einem Online-Broker, wie zum Beispiel Smartbroker oder Trade Republic eröffnen. Hier haben Sie auch die Möglichkeit mobil per App zu handeln. Zudem sind die Depots oft günstiger als bei Banken.
Wichtig: Machen Sie immer einen Depot-Vergleich, zum Beispiel bei Verivox. So bekommen Sie einen guten Überblick über Konditionen und Leistungen.
SO ERÖFFNENE SIE DAS DEPOTKONTO
Wie die Eröffnung des Depots vonstattengeht, hängt vom Anbieter ab. Wenn Sie das Depotkonto bei einer klassischen Filialbank eröffnen, übernimmt in der Regel der Bankberater für Sie das Prozedere. Sie müssen lediglich die Unterlagen und den Eröffnungsantrag unterschreiben.
Bei einer Direktbank oder einem Online-Broker läuft die Eröffnung komplett online ab. Sie bekommen die nötigen Unterlagen entweder per Mail zugeschickt oder können diese auf der Internetseite des Anbieters herunterladen. Sie füllen die Anträge aus und schicken diese per Post oder online an die Bank oder den Broker zurück. Wenn Sie die Unterlagen per Post schicken, müssen Sie sich beim Postmitarbeiter mit Ihrem Personalausweis verifizieren (PostIdent). Schicken Sie die Dokumente online zurück, wird daraufhin eine Online-Identifizierung durchgeführt. Dafür nimmt ein Mitarbeiter per Videocall mit Ihnen Kontakt auf und Sie müssen ihm Ihren Personalausweis in die Kamera halten. Bei erfolgreicher Legitimierung erhalten Sie von der Bank die Zugangsdaten für Ihr Depot.
DAS SIND DIE GEBÜHREN FÜR EIN DEPOT
Die Kosten für ein Depot fallen je nach Anbieter unterschiedlich aus. In der Regel werden für die Depoteröffnung keine Koste berechnet. Auch die Depotführung ist vor allem bei Direktbanken und Online-Brokern oft kostenlos. Dafür fallen Kosten pro Trade an. Wenn Sie also Wertpapiere kaufen oder verkaufen, werden sogenannte Ordergebühren plus Provision berechnet. Filialbanken berechnen hingegen häufig eine Anmeldegebühr. Dafür fallen die Trading-Kosten geringer aus.
Generell sollten die Depot-Gebühren pro Jahr weniger als ein Prozent der Anlagesumme ausmachen. Um das auszurechnen, müssen Sie die gesamten Kosten, die der Rechner anzeigt, durch das geplante Depotvolumen teilen. Der Wert, der herauskommt, sollte möglichst unter 0,01 liegen.
Zusätzliche Kosten für ein Wertpapierdepot können Steuern auf Kursgewinne sowie Dividenden sein. Auch die Abgeltungssteuer auf Kapitalerträge kann anfallen. Das ist dann der Fall, wenn Sie mit einer Anlage Gewinne erzielt oder Dividendenzahlungen erhalten haben. Diese werden dann pauschal mit 25 Prozent besteuert.
DIE WERTPAPIER-AUSWAHL: DAS SOLLTEN SIE WISSEN
Nach der Depoteröffnung geht es an die Auswahl der Wertpapieren. Für längere Investments eignen sich zum Beispiel Aktienfonds, wo mehrere Aktien gebündelt werden. Dabei wählen Fondsmanager die konkrete Auswahl der Aktien für Sie aus. Die Fonds sind recht breit gestreut und damit weniger abhängig von Kursschwankungen. Dafür wird Ihnen hier eine Managementgebühr berechnet, die bis zu fünf Prozent betragen kann. Bei Direktbanken sind diese Gebühren in der Regel deutlich niedriger als bei Filialbanken. Zudem gibt es einige Fonds, die komplett ohne Gebühr gehandelt werden können.
Bei Indexfonds (ETFs) müssen Sie hingegen keine Managementgebühr zahlen. EFTs bilden einzelne Aktienindizes, wie zum Beispiel den Deutschen Aktienindex DAX, ab und folgen deren Kursentwicklung.
Für eher kurzfristige Investitionen sind einzelne Anlagen sinnvoll, die Sie nach Geschäftszahlen auswählen sollten. An der Börse notierte Unternehmen wie BMW oder Adidas veröffentlichen Geschäftsberichte samt aktuellen Entwicklungen und Geschäftszahlen. Diese Meldungen haben einen großen Einfluss auf die Kursentwicklungen.
SO IST IHR WERTPAPIERDEPOT ABGESICHERT
Das Geld, das auf Ihrem Verrechnungskonto liegt, ist bei einer Insolvenz der Bank in Deutschland bis zu einem Betrag von mindestens 100.000 Euro abgesichert. Ihre Wertpapiere gelten hingegen als Sondervermögen. Die Depotbank wickelt nur den Handel ab, besitzt die Wertpapiere aber nicht. Rechtmäßiger Besitzer sind Sie als Anleger. Demnach bleibt dieses Vermögen im Falle einer Insolvenz unberührt. Sie haben dann die Möglichkeit, die Wertpapiere an eine andere Depotbank zu übertragen.
DAS GILT ES ZUSÄTZLICH ZU BEACHTEN
Wichtig ist es, vor jeder Anlage zu überlegen, wann Sie diese wieder verkaufen wollen. Das ist wichtig, damit Sie nicht übereilt handeln. Ein Beispiel: Wenn Sie eine Anlage für zehn Euro gekauft haben, könnten Sie diese bei 15 Euro wieder verkaufen. Die Gewinnmarge würde dann bei 50 Prozent liegen.
Zudem sollten Sie gut dosiert handeln. Andernfalls übersteigen die Ordergebühren die Rendite. Bei Filialbanken gibt ein Depotkunde durchschnittlich pro Jahr ein halbes Dutzend Orders auf, bei Direktbanken liegt der Schnitt bei einem Duzend Orders.
Es ist wichtig, dass der Aktienhandel nicht zum Zwang wird. Das heißt für Sie: Sie müssen nicht jede Stunde auf die Kurse blicken. Einmal am Tag ist für Erstanleger vollkommen ausreichend. Handeln Sie dann am besten während der regulären Börsenöffnungszeiten. Das gilt auch für ausländische Aktien. Wenn Sie als in Amerikanische Anlagen investieren, sollten Sie möglichst abends handeln.
Apropos ausländische Aktien: Achten Sie hier stets auf den Wechselkurs. Wertet zum Beispiel der US-Dollar gegenüber dem Euro ab, verlieren Sie einen Teil der Gewinne. Steigt der US-Dollar können Sie hingegen zusätzliche Gewinne machen.
Ein wichtiger Tipp zum Schluss: Sie sollten Ihr Depot und Ihre Anlagen mindestens einmal im Jahr überprüfen. So können Sie auch bei langfristigen Anlagen erkennen, ob ein Trend zu erkennen ist und ob sich der weitere Handel lohnt.